Ehemaliges Munitions- und Sprengstoffwerk Malchow
Lagerstraße
17213 Inselstadt Malchow
Inselstadt Malchow
ganzjährig
frei
Bus: √
Parkmöglichkeiten: √
Begrenzte Parkmöglichkeiten
E-Ladestation: -
Bus: √
Vom Bahnhof sind es ca. 2 km, von der Bushaltestelle ca. 1 km.
Parkmöglichkeiten: √
E-Ladestation: -
Die Gedenkstätte ist barrierefrei, jedoch zum Teil sind unbefestigte Wege vorhanden.
Dauerausstellung: -
Sonderausstellungen: -
Außengelände: -
Führung(en): -
Film: -
Angebote für englischsprachige Besucher: -
Hinweise und/oder weitere Sprachen: -
Angebote für Schulen: -
Angebote für Jugend-/Erwachsenengruppen: -
Workshops und Seminare: -
Infotafeln: -
Informationsmaterialien (Flyer, Literaturempfehlung): √
Wanderungen und Radtouren: -
Regelmäßige Veranstaltungen: -
Archiv: -
Bibliothek: -
Übernachtungsmöglichkeiten: -
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten begann ab 1933 die militärische Aufrüstung des Deutschen Reiches. Zu diesen Betrieben gehörte auch das Munitions- und Sprengstoffwerk in Malchow. Der Aufbau begann 1938 in einem 360 ha großen Waldgebiet ca. 2 km westlich von Malchow. Die Bauarbeiten im Werk dauerten bis 1943, aber bereits seit Oktober 1939 wurden in den bunkerartigen Produktionsstätten Sprengkapseln und der Sprengstoff „Nitropenta“ hergestellt. Betreiber des Werkes war die Dynamit AG Alfred Nobel &Co. AG -DAG-. Zur Unterbringung der Arbeitskräfte wurden zwei große geschlossene Siedlungskomplexe errichtet. Das Männerlager (West A) und das Frauenlager (West B). Seit 1939 wurden Arbeitskräfte auf unbegrenzte Zeit zur Zwangsarbeit verpflichtet. Aus den besetzten Gebieten deportierten die Wehrmacht und die SS ausländische Arbeiterinnen, Kriegsgefangene sowie weibliche Häftlinge aus Konzentrationslagern zur Rüstungsarbeit. Später wurden vor allem Frauen aus den Konzentrationslagern Ravensbrück und Auschwitz zum Arbeitseinsatz nach Malchow gebracht. In Malchow wurde dafür das Außenlager des Frauen-KZ Ravensbrück an der Lagerstraße für 1200 Häftlingsfrauen errichtet. Im Werk mussten sie täglich 10-12 Stunden die gefährlichsten Arbeiten ausführen, die bei der Herstellung von chemischen Kampf- und Sprengstoffen anfielen. In den letzten Kriegsmonaten wurde Malchow zum Auffang- und Evakuierungslager für die Todesmärsche der KZ-Häftlinge.
Mit dem Einzug der Roten Armee am 02. Mai 1945 war der Krieg für die Frauen beendet. Auf dem Werksgelände begann die Demontage der Maschinen und der Werkseinrichtungen als Reparationsleistungen für die Sowjetunion. Große Teile der Werksanlagen wurden gesprengt und zerstört. Das Verwaltungsgebäude an der Karower Chaussee sowie die Wohnhäuser in der Thälmannsiedlung und die Siedlungskomplexe des ehemaligen Männer- und Frauenlagers blieben erhalten.
1947 wurde ein Gedenkstein in Erinnerung an die Opfer errichtet, 1964 eine Gedenkanlage. Im Sommer 1994 bildete sich eine Arbeitsgruppe um die NS-Vergangenheit aufzuarbeiten und sie im öffentlichen Gedenken des Ortes zu verankern.
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Vorschaltbild: Torausfahrt aus dem Männerlager in Richtung Biestorfer Weg, 2015, Foto: © Inselstadt Malchow
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Headerbild: Gedenktafel an der Lagerstraße, Foto: © Ingrid Kass